
Wo bekomme ich im Notfall Medikamente her: Medikamente für den Notfall
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Seit Beginn des Kriegs in der Ukraine existiert die gesetzliche Empfehlung für Apotheken, einen Medikamentenvorrat von mindestens 6 Monaten vorzuhalten, um die Zivilbevölkerung im Not- und Schadensfall zu versorgen.
Die Zahlen zeigen, dass eine Bevorratung über einen Zeitraum von sechs Monaten aus ökonomischer Sicht problematisch ist. Apotheken sind nicht nur Gesundheitsdienstleister, sondern auch Wirtschaftsunternehmen, und die Lagerung von Medikamenten stellt eine Investition dar, die sorgfältig abgewogen werden muss. Eine Kapitalbindung mit Risiko, denn Medikamente können verfallen, und Apotheken bleiben sonst auf ihren Kosten sitzen.
Seit Anfang des Jahres 2022 ist Nurofen Saft (Fiebersaft für Kinder) in den Apotheken praktisch nicht verfügbar.
Als Ursache gilt der Marktrückzug eines Unternehmens. Wie das „Arznei-Telegramm“ bereits Mitte April 2022 berichtete, stellte 1A-Pharma aufgrund gestiegener Rohstoffpreise die Produktion ihres Paracetamol-Saftes ein. Logische Konsequenz: Die Versorgungssicherheit von Medikamenten hängt nicht von den Apotheken ab, sondern von den Unternehmen, die sie produzieren.
Medikamente werden in der Regel durch Ausschreibungen beschafft. Die Ausschreibungen werden von der Regierung oder einer von der Regierung beauftragten Stelle durchgeführt. In Deutschland ist dies in der Regel das Bundesgesundheitsministerium.
Die Ausschreibungsunterlagen enthalten Informationen über die benötigten Medikamente, die benötigte Menge und den gewünschten Preis. Die Großhändler bieten auf diese Ausschreibungen, und der günstigste Anbieter wird ausgewählt.
Wenn am Ende des Tages die Verfügbarkeit von Medikamenten nach Ausschreibungsverfahren auf Bundes- und Landesebene entschieden wird, heißt das und logische Konsequenz, dass andere Länder auch andere Verfügbarkeiten haben.
Medikamente in Polen kaufen, so berichtete Mitte Dezember die "MOZ", dass beispielsweise der Hustensaft Nurofen in polnischen Apotheken verfügbar wäre.
Im Rahmen von Urlaubsreisen sollten Sie in Zeiten von Unsicherheiten und Lieferengpässen die legitime Möglichkeit ergreifen, Ihre Hausapotheke durch Medikamentenkäufe für den Eigenbedarf aufzufüllen.
Im Notfall sein Wunschmedikament zu bekommen, ist sicherlich nicht unmöglich, stellt einen aber unter deutlich schwierige Voraussetzungen, weil meistens zusätzlich ein Bedarf vorliegt.